Schon bis 2040 müssen also auch die Wiener Linien klimaneutral unterwegs sein. Im Rahmen unserer Dekarbonisierungsstrategie haben wir einen Dekarbonisierungspfad konzipiert, der uns als Richtschnur gelten wird.

Die Wesentlichen Projekte der Klimawende sind das Linienkreuz, der weitere Ausbau von Straßenbahnlinien in Wien und ins Umland und der massive Ausbau der geteilten Mobilität mit Autos, Mopeds und Fahrrädern.
Unter „dekarbonisiert“ fällt v.a. eine fossile Strom- oder Fernwärmeerzeugung, deren Emissionen durch Carbon Capture abgeschieden werden. Das wird insbesondere in der Abfallverbrennung von Relevanz sein.
Wiener Klima- Fahrplan
Unser Weg zur klimagerechten Stadt
Entwurf
Stand 21.01.2022 (Endlektorat und Layout nach Beschlussfassung
Die Maßnahmen reichen von Anpassungen in der Energiebeschaffung, Ausbau von Photovoltaik auf den Dächern von U-Bahnstationen und Abstellhallen über Gebäudesanierung und Nutzungvon Erdwärme bis zu neuen Antriebtechnologien im Busbereich und Rückgewinnung von Bremsenergie. Reduktion von CO2 im Bauwesen ist der jüngste Schwerpunkt.

Die Umstellung des Stromeinkaufes auf Strom aus erneuerbarer Energie wurde bereits 2019 umgesetzt, damit konnte der ökologische Fußabdruck mit vertretbaren Kosten um 50% gesenkt werden. Der Energieverbrauch ist damit bereits zu 70% dekarbonisiert. Frei nach der 80/20 Regel haben wir das gröbste schon geschafft. Der Rest wird aber sehr fordernd.



Die Busflotte wird bis 2032 durch elektrische Antriebe und alternative Treibstoffe dekarbonisiert. Die derzeitige Euro-6 Busflotte stößt rund 40% weniger CO2 aus als ihre Vorgängerin
Rund 80 Prozent unserer Fahrgäste sind heute schon elektrisch unterwegs. Der Energieverbrauch der U- und Straßenbahnflotte ist seit 2010 um 20% je Zugkilometer gesunken
Wiener Linien 2022
Für die elektrische Busflotte entsteht im Süden Wiens ein Kompetenzzentrum für E-Busse. In Siebenhirten wird eine eigene E-Bus-Garage gebaut mit dafür geeigneten Linien. 60 E-Busse werden dort ab 2023 im Einsatz sein. Zusätzlich werden für den Betrieb der E-Busse im gesamten Stadtgebiet sowie in Garagen und Straßenbahnremisen Ladestationen errichtet. Im Norden Wiens entsteht hingegen ein Wasserstoff-Kompetenzzentrum in der Garage Leopoldau. Nach dem ersten Testeinsatz im Fahrgastbetrieb 2020, wird die Linie 39A voraussichtlich 2023 komplett auf Wasserstoff-Fahrzeuge umgestellt.



Mit der Umstellung der Busflotte bis 2032 verschwinden weitere 20% CO2. Damit verbleibt noch 1% Gas und 10% Fernwärme. Das Gas sollte durch Umstellung auf Fernwärme oder Strom ersetz- oder einfach vermeidbar sein. Der Rest ist Fernwärme, Die Dekarbonisierungspfad erscheint also nicht nur möglich, wir sind auch schon sehr weit
Deswegen betreiben ich auch mit meinem Team die Reduktion von CO2 in der Eisenbahninfrastruktur. Das erfordert einen anderen und kontrollierten Umgang mit wenigen, energieintensiven Baustoffen. Das sind vor allem Beton, Stahl, Kupfer und Alu.
Im Projekt “Die CO2-neutrale Baustelle” wurde – auch in unserem Auftrag – bereits umfangreich untersucht, wie durch Elektrifizierung, intelligente Logistik und regionale Wertschöpfungsketten die Baustelle dekarbonisiert werden kann.
Meine Leute arbeiten im nächsten Schritt an mehreren konkreten Umsetzungsprojekten dazu, wo wir im Bereich Beton und Stahl. alle CO2-Reduktionspotentiale (Recycling, grüner Beton) heben wollen. Zement steht schon auf der Liste für die nächste Runde mit der Bau-Industrie.
Die maßgeblichen Schritte müssen sorgfältig, umfassend und sehr komplex geplant sein. Aus meiner Sicht brauct es dazu eine integrierte Planungs- und Umsetzungslogik in der Stadt Wien. Dahingehend sind wir gerüstet, ich berichte in einem der nächsten Blogs zu unserem integrierten Mangementsystem.
Die Potentiale sind enorm. Alleine die Eindeckungen des Strassenbahnfahrwegs umfassen 375.000 t. Beton. Die Bau- und Erneuerungstätigkeit der nächsten 15 Jahre bringen bis zu 4 Mio t neue Materialien in Umlauf. Es heißt also kreativ sein. Mehr dazu im nächsten Beitrag.